Nächste Woche starte ich mit dem Hallenschwingfest in Büren in die neue Schwingfestsaison. Mein persönlicher Höhepunkt wird das Bernisch-Kantonale Schwingfest in meinem Wohnort Aarberg sein. Anfangs Mai werde ich mich auch mal im Sägemehl-Ringen auf dem Bundesplatz versuchen.
Ich freue mich, seit Mitte Juni 2020, Markenbotschafter von
RB Baumgartner AG Swiss Watchmaking zu sein.
Reto Baumgartner ist Uhrmacher und führt seit 5 Jahren ein Atelier in Aarberg. Er widmet sich mit Passion dem Handwerk, das traditionelles Wissen und modernste Technik auf höchstem Niveau vereint. Mit seinem kleinen engagierten Team entwickelt er Kreationen, die den Alltag verschönern. Neben den mechanischen Uhren stellt das Atelier auch Uhren nach Mass her, bei der man sich seine ganz individuelle Anfertigung kreieren kann. Wer gerne selber für einen Tag die Uhrmacherei ausprobieren möchte, der hat die Möglichkeit seine eigene Uhr unter geduldiger Anleitung der beiden Uhrmacher selber zusammenzubauen.
Im Schwingen kommt es neben der Ausdauer darauf an, zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Schwung den Gegner zu überwältigen. Das Timing ist enorm wichtig. Deswegen passt ein Zeitmesser wunderbar zu mir. Ausserdem gefallen mir die sportlichen Uhren von Reto sehr.
Es freut mich, in den nächsten drei Jahren auf die Unterstützung von Schweizer Zucker zählen zu können.
Bereits als kleiner Junge faszinierten mich die Zuckerrüben, welche damals auch durch meinen Grossvater angebaut und nach der Ernte zur Verarbeitung nach Aarberg gebracht wurden. Wenn man im Seeland, insbesondere im Raum Aarberg Zuhause ist, ist die Zuckerfabrik omnipräsent. Vor allem in der Herbstzeit, wenn die Zuckerrüben geerntet und verarbeitet werden, liegt stets ein angenehmer Duft in der Luft. In den beiden Werken in Frauenfeld und Aarberg werden die Zuckerrüben aus der Schweiz zu handelsüblichen Zuckerprodukten oder Futtermittel verarbeitet.
Mit der Energie von Schweizer Zucker werden hoffentlich auch in Zukunft gute Resultate im Sägemehl möglich sein. Vielen Dank für die Unterstützung!
Schwierige Vorbereitung auf Post-Corona-Schwingfest
Während den letzten 97 Wochen fand zwar kein Schwingfest statt, doch war ich nicht untätig. Mit Velofahren, Tennis und Kraftraum hielt ich mich so gut wie möglich fit für den Moment, in dem endlich wieder geschwungen werden darf. In den ersten Wochen zurück im Sägemehl fühlte ich mich relativ schnell wieder bereit und freute mich auf die ersten Wettkämpfe. Vor fünf Wochen dann der Rückschlag, als ich mich im Training am rechten Knie verletzte. Das MRI ergab einen Meniskus- und Knorpelschaden, welcher dann vor drei Wochen operativ behandelt wurde. So kam es, dass ich kein einziges Klubfest bestreiten konnte und nach lediglich drei Trainings im Sägemehl nach Täuffelen ans Seeländische Schwingfest reiste.
In Täuffelen stand ich im ersten Gang Patrick Schenk gegenüber. Die Uhr des Kampfrichters lief nach je einer brenzligen Situation hinunter, so dass wir uns ohne Entscheidung wieder trennten. Ähnlich verlief der zweite Gang gegen den Gast Roger Erb, welcher ebenfalls gestellt endete. Mit einem Sieg im dritten Gang gegen Ueli Gerber konnte ich etwas Boden gut machen und stellte bei Halbzeit zufrieden fest, dass das Knie hält. Leider fand ich im vierten Gang gegen Adrian Klossner erneut kein Rezept, so dass der ersehnte Kranz nur noch mit zwei Maximalnoten und etwas Glück erreichbar war. Gegen Thomas Schenk und Simon Stoll konnte ich mir jeweils die nötige 10 gutschreiben lassen, am Schluss fehlte mir dann aber das bekannte Vierteli für das Eichenlaub.
Rückblickend fehlte mir sicherlich noch die Wettkampfpraxis und die letzte Entschlossenheit, doch bin ich froh, dass Dr. Rüegsegger gute Arbeit geleistet hat und mein lädiertes Knie den Strapazen standhielt. Nun heisst es Erholen und so gut wie möglich Trainieren, bevor am kommenden Sonntag, am Oberländischen in der Brünigarena, bereits die nächste Möglichkeit ansteht.
Wenn Träume wahr werden
Nach dem Seeländischen Schwingfest in Täuffelen konnte ich mich gut erholen und reiste am Sonntag früh auf den Brünig. Obwohl keine Zuschauer zugelassen waren, war die Atmosphäre auf dem Pass in die Innerschweiz trotzdem sehr speziell. Ich freute mich so oder so auf ein weiteres Kranzfest.
Der Start gelang mir besser als noch vor Wochenfrist und so konnte ich Josias Wittwer und Richard Tschanz besiegen. Etwas mehr Mühe bereiteten mir die folgenden Gegner und ich fand weder gegen Patrick Gobeli, noch gegen Adrian Walther ein Rezept und musste mir zwei Gestellte aufs Notenblatt schreiben lassen. Mit einem Sieg gegen Sämi Nufer konnte ich wieder Boden gut machen und hatte mit einem Sieg im letzten Gang die Chance auf einen Kranzrang.
Ich konnte mich jedoch vor meinem letzten Gang nur schwer konzentrieren. Mein 10 Jahre jüngerer Bruder Damian war in derselben Ausgangslage wie ich und kämpfte um seinen aller ersten Kranz. Während ich Stephan von Büren die Hand gab, konnte Damian auf dem Nebenplatz seinen Gegner zu Boden bringen. Ich wurde vom Kampfrichter aufgefordert grössere Schwinghosen anzuziehen und just in dem Moment gelang es Damian, seinen Gegner auf die gültige Seite zu bringen. Meine Freude war so gross, dass ich einen Moment brauchte, um mich zu sammeln. Nach rund zwei Minuten konnte ich aber auch ich meinen Gegner bezwingen und endlich meinem Bruder gratulieren.
So ist mein 96. Kranz einer der schönsten meiner Karriere. Zum allerersten Mal durfte ich zusammen mit Damian einen Kranzgewinn feiern. Und das auf den Tag genau 39 Jahre nachdem unser Vater den Oberländer Kranz ebenfalls auf dem Brünig gewann. Wegen Verletzungen und Corona hat Damian doch bisher fast 3.5 Saisons verpasst und das mit seinen erst 22 Jahren. Nun endlich hat er seinen verdienten Lohn, in Form seines ersten Kranzes, erhalten. Sein Fleiss, sein Biss, sein Ehrgeiz und seine Leidenschaft waren trotz all der Rückschläge unzerstörbar. Unglaublich stolz blicke ich zurück auf den bisherigen gemeinsamen Weg. Ich freue mich auf viele weitere gemeinsame Schwingfeste und hoffe auf weitere so grossartige Momente.
Zum Schluss gratuliere ich den beiden Festsiegern, allen Kranzgewinnern, insbesondere den Neukranzern. Zudem bedanke ich mich beim ganzen Team Seeland für den tollen und lustigen Tag auf dem Brünig und anschliessend beim Fest zurück im Seeland.
Liebe Grüsse
Der stolze grosse Bruder =)
Rückkehr nach Zollikofen
Mit sehr guten Erinnerungen reiste ich gestern Morgen nach Zollikofen, so konnte ich doch vor zehn Jahren das Mittelländische Schwingfest auf demselben Gelände gewinnen und so meinen ersten Kranzfestsieg im BKSV-Gebiet realisieren.
Im ersten Gang stand mir mit Ruedi Roschi ein starker Oberländer gegenüber. Nach anfänglichem Abtasten griffen wir beide vermehrt an, bis ich schliesslich kurz vor Ablauf der Gangdauer Ruedi auf dem falschen Fuss erwischte und ihn ins Sägemehl betten konnte. Im zweiten Gang hiess mein Gegner Lorenz Berger, ein aufstrebender Schwarzenburger. Zwar war es ein sehr aktiver und intensiver Gang für uns beide, doch trennten wir uns ohne Resultat. Wir wurden aber beide mit einer 9 belohnt. Im anschliessenden dritten Gang konnte ich mit der Maximalnote gegen Colin Schlüchter wieder zur erweiterten Spitze aufschliessen.
Im zweiten Teil des Tagesprogramms wurde mir zuerst Kilian Wenger zugeteilt. Der bis zu diesem Zeitpunkt souveräne Oberländer zeigte einen starken Wettkampf und ich agierte etwas zu passiv in diesem Gang. So teilten wir uns die Punkte. Mit zwei Siegen gegen Michael Scheuner und René Berger resultierten aber schlussendlich 57.25 Punkte auf meinem Notenblatt und ich durfte die Heimreise kranzgeschmückt antreten.
An dieser Stelle gratuliere ich den verdienten Sieger Fabian Staudenmann und Matthias Aeschbacher. Besonders Fabian, welcher seinen 1. Kranzfestsieg feiern durfte. Auch Dominik Roth, meinem Seeländer Trainingskollegen gratuliere ich zum erkämpften Kranz.
Nächster Halt: Brünig Passhöhe
Zurück in der leeren Brünigarena
Zwei Wochen nach dem Oberländischen Schwingfest an selber Stelle, nahm ich auch am Brünigschwinget teil.
Mit einem Gestellten startete ich gegen Sven Schurtenberger etwas verhalten in den Tag. Nach zwei Siegen gegen Reto Bürgi und Simon Stoll, konnte ich bis am Mittag wieder ein wenig Boden gut machen. Im Vierten Gang gegen den starken Haslitaler Kilian von Weissenfluh war ich viel zu verhalten und konnte ihn nie in Bedrängnis bringen. Für den etwas faden kampfen erhielten wir beide ein 8.75. Im fünften Gang stand mir mit Adrian Walther ein junger Mittelländer gegenüber. Bereits am Oberländischen konnte ich kein Siegesrezept finden. In diesem Kampf war ich zwei Mal sehr nahe am Sieg. Die Note 9 brachte mich in eine einigermassen gute Ausgangslage für den letzten Kampf. Mit Dominik Waser wartete ein guter Freund und starker Gegner auf mich. Mit einem etwas unkonventionellen Angriff gelang mir bei Ganghälfte der benötigte Plattwurf. Mit einem Total von 56.50 konnte ich mich gerade noch im letzten Kranzrang klassieren. Mit dem 7. Brünigkranz und viel nasser und schmutziger Wäsche, konnte ich zufrieden die Heimreise antreten.
Im Hinblick auf das nächste Schwingfest, das Berner Kantonal in Aarberg, erhoffe ich mir noch ein bisschen mehr Biss und Durchstzungsvermögen.
Bis bald am Heimspiel
Florian
Heimspiel
Nach mehreren Jahren der Vorfreude fand letzten Sonntag nun endlich das BKSF in Aarberg statt. Zum ersten Mal wieder „wie Früher“, mit Publikum in einer atemberaubenden Arena, mit toller Stimmung und allem drum und dran. Während dem kompletten Winter, bei unzähligen Stunden im Kraftraum, während der ganzen Vorbereitung, als man dann endlich wieder schwingen durfte, stets war das BKSF 2021, das Heimspiel, im Hinterkopf - quasi der Motivator.
Als dann vor rund drei Wochen mit den Aufbauarbeiten begonnen wurde, kam auch bei mir langsam aber sicher das Kribbeln. Bis und mit Samstagabend blieb ich aber ruhig und gelassen, eigentlich wie immer. Mit dem klingeln des Weckers am frühen Sonntagmorgen änderte sich dies aber plötzlich. Ich fühlte mich zwar gut, die Freude nach wie vor riesig, doch der Druck und die Spannung stiegen rasant an.
Nach einem kurzen Fussmarsch aufs Festgelände stand dann auch schon das WarmUp auf dem Programm und kurz darauf der erste Gang. Als ich die Arena betrat sah ich viele bekannte Gesichter. Familie und Freunde, fast alle waren da. Kurz bevor ich den Ring 5 betreten sollte, begann ich beinahe zu weinen. Einerseits vor lauter Freude, anderseits wollte ich all die Leute, welche mich immer unterstützen, nicht enttäuschen. Der Druck welchen ich mir selber auferlegte, hätte mich beinahe gebrochen. Mit Oliver Hermann wartete ein starker Nordwestschweizer-Gast auf mich. Dank einem resoluten Angriff konnte ich ihn bereits im ersten Zug bezwingen. Die erste Last fiel mir von den Schultern, ein gelungener Start in den Tag. Auch den zweiten Kampf gegen Dario De Fusco konnte ich rasch für mich entscheiden. Im dritten Kampf wartete mit Bernhard Kämpf ein altbekannter Jahrgänger auf mich, leider fand ich gegen ihn kein Rezept und der Gang endete gestellt. Nach der Mittagspause stand mir Dominik Zangger gegenüber, welchen ich etwas glücklich am Boden überdrehen konnte. Leider verstrichen die 7 Mintuen im fünften Gang gegen Simon Anderegg ohne gültiges Resultat. So war der Traum vom Schlussgang definitiv geplatzt. Um mir den Kranz zu sichern, musste im letzten Gang unbedingt ein Sieg gegen Remo Zürcher her. Dies gelang mir bereits nach kurzer Gangdauer. Die Freude über das Erreichte riesig, der Druck weg, Stimmung geniessen war jetzt angesagt.
Nach einer wohltuenden Dusche stand der letzte emotionale Höhepunkt, die Rangverkündigung im gut gefüllten Festzelt, auf dem Programm. Momente welche ich nie vergessen werde. Zusammenfassend bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden und konnte das Heimspiel in vollen Zügen geniessen. Nach dem Sieg am Seeländischen 2016 und dem Hochzeitsapero von meiner Frau Bettina und mir im vergangenen Jahr, ein weiteres Highlight auf diesem Areal. Das wunderbare Sideboard, gespendet von der Insel Gruppe und Martin Confiserie, werden mich ewig an diesen schönen Tag erinnern.
Zum Schluss möchte ich mich bedanken.
Besten Dank dem OK BKSF 2021! Unglaublich was ihr in einer schwierigen Zeit, innerhalb von wenigen Wochen auf die Beine gestellt habt. Noch im Mai war es kaum vorstellbar ein Schwingfest in diesem Rahmen durchzuführen. Besten Dank allen Helferinnen und Helfern, ohne euch ist ein solcher Anlass schlicht unmöglich. Mein grösster Dank geht an alle Freunde und an die Familie. Danke für die unglaubliche Unterstützung im Vorfeld und am Fest an sich. Ihr seid grossartig.
Herzlichen Glückwunsch dem Festsieger Kilian Wenger, meinen Seeländer Kollegen zur tollen Teamleistung und insbesondere Matthieu Burger zum ersten Teilverbandskranz. Nun freue ich mich auf den Schwägalp-Schwinget vom kommenden Sonntag und hoffe, eine weitere gute Leistung zu liefern.
Beste Grüsse
Florian
Grosse Freude im Kemmeriboden
Nachdem ich auf der Schwägalp gut gestartet war, konnte ich leider am Nachmittag nicht meine beste Leistung abrufen. So kam es, dass ich den Bergkranz um einen Viertelpunkt verpasste und nach wie vor mit 99 Kränzen durchs Leben ging.
Eine Woche später, vor mittlerweile 10 Tagen, reiste ich motiviert und voller Tatendrang in den Kemmeriboden ans Emmentalische Schwingfest. Mit Fabian Staudenmann stand mir bereits am Morgen früh ein starker Gegner gegenüber. Wir agierten beide eher verhalten und vorsichtig, so dass nach 6 Minuten Gangdauer kein Sieger feststand. Nach zwei Siegen gegen Ueli Rüegsegger und Simon Röthlisberger konnte ich den Anschluss an die Spitze wahren.
Da in den letzten Wochen fast in jedem Gespräch dieser hundertste Kranz das Thema war, stieg der Druck während der Mittagspause allmählich an. Dass meine Familie vor Ort war und auch einige treue Fans und gute Freunde – innerhalb oder ausserhalb der Arena ;-) – motivierte mich aber sehr. Ein weiterer Gestellter gegen den starken Stefan Gäumann war dann das Resultat der leicht flatternden Nerven. Dank einer weiteren Maximalnote im fünften Gang gegen Valentin Steffen, blieb das Ziel in Reichweite. Etwas angespannt wartete ich also auf die Einteilung für den sechsten Gang. Mit Niklaus Scherer erwartete mich ein Innerschweizer Gast im Sägemehl. Bereits im ersten Zusammengreifen suchten beide die Entscheidung und ich konnte ihn schliesslich zu Boden bringen. Diese Chance liess ich mir nicht mehr nehmen und ich brachte ihn im Bodenkampf auf den Rücken. Die Last war weg und die Freude riesig.
Die 100 aus Luftballons und die selbst gemachten T-Shirts von meinen Freunden rührten mich beinahe zu Tränen. Es ist schön, dass ihr mir seit Jahren den Rücken stärkt und mich immer unterstützt. Eine schöne Überraschung erwartete mich schliesslich an der Rangverkündigung. Meine Frau Bettina krönte mich mit dem goldenen Kranz, ein sehr emotionaler Moment.
Die unzähligen Reaktionen nach dem Schwingfest freuten mich sehr und liessen mich merken, was ich überhaupt erreicht habe. Um so weit zu kommen, braucht es viel Fleiss, Ehrgeiz und vor allem Gesundheit. Seit meinem ersten Kranzgewinn 2005 am Oberaargauischen in Burgdorf verpasste ich, ausser 2020 wegen Corona, keine komplette Saison.
Viele Menschen haben einen Anteil an diesem Erfolg. So danke ich dem OK vom Emmentalischen Schwingfest für die tolle Organisation und die grosszügigen Gutscheine, dem OK Schwägalp-Schwinget für den gespendeten Kranz, den Betreuern und Teamkollegen des Seeländischen Schwingerverbandes, meinen Trainern im und ausserhalb des Sägemehls, den Physios und Masseuren für die geduldige Arbeit, den Sponsoren für die langjährige und grossartige Unterstützung, allen Freunden und Fans für die Treue, der Familie, meinen Eltern, meinem Bruder Damian und meiner Ehefrau Bettina. Schön seid ihr immer alle für mich da. Merci!
Liebe Grüsse
Florian
Bereits am Sonntag nach dem Kranzgewinn im Kemmeriboden empfingen mich rund 30 Personen in Aarberg zu einer kleinen Feier. Der orange Teppich, die Zuckerstöcke, die Ballone und die T-Shirts sorgten für einen würdigen Rahmen. Der Aufwand, welchen meine Freunde auf sich genommen haben, freuten mich sehr! So sassen wir noch bis spät in die Nacht gemütlich beisammen, um auf diese hundert Kränze anzustossen.
Zwei Tage später fand erneut in Aarberg eine offizielle Feier statt. Die Gemeinde Aarberg und der Schwingklub Biel organisierten den Anlass und sorgten für Speis und Trank. Die lieben Worte des Gemeindepräsidenten Adrian Hügli, vom Schwingklubpräsidenten Urs Stettler und des Präsidenten des Bernisch Kantonalen Schwingerverbandes Jakob Aeschbacher ehrten und berührten mich sehr. Trotz der relativ bescheidenen Grösse des Seeländischen Schwingerverbandes war ich nicht der erste, welche die Grenze von 100 Kränzen erreichte. Mit Christian Dick und Christian Stucki schafften dies bereits zwei Schwinger vor mir und so vereinten wir drei sage und schreibe 333 Kränze auf einem Bild. Eine tolle Leistung für diesen kleinen Verband.
Nach mehreren gemütlichen Stunden unter langjährigen Weggefährten ging dieser wunderbare Anlass schliesslich zu Ende. Es war sehr schön - nun freue ich mich nun auf das Schwarzsee-Schwinget, welches leider wieder ohne Zuschauer über die Bühne geht.
Am letzten August Wochenende fand in Schwarzenburg der Eidgenössische Nachwuchsschwingertag statt. Da der Onkel meiner Frau als OK-Präsident amtete, mein Schwiegervater Vizepräsident war, sowie meine Schwägerin und meine Frau als Sekretärinnen im OK vertreten waren, bekam ich die Organisation dieses Anlasses seit fast drei Jahren hautnah mit. So kam vor einigen Monaten auch die Idee, dass mein Muneli Enrico, Enkel der an der Lenk gewonnenen Kuh Diana, als Siegermuneli zur Verfügung zu stellen. Das Festwochenende in Schwarzenburg war ein sehr gelungener Anlass mit einem tollen OpenAir und spannenden Gängen am Sonntag. Mein Muneli ging schliesslich symbolisch an den Sieger der Kategorie 2004, Luca Müller. Herzliche Gratulation an dieser Stelle an die drei Sieger und allen Teilnehmer für die großartige Leistung!
Eine Woche später stand ich am Schwarzsee Schwinget wieder selbst im Sägemehl. Das Schwingfest fand leider ohne Zuschauer, dafür aber bei herrlichem Wetter vor toller Berg- und Seekulisse statt. Im ersten Gang erwartete mich mit Samuel Giger der aktuell stärkste Ostschweizer. Nach dem ersten Grifffassen fühlte ich mich wohl und griff sogleich an. Beim zweiten Zusammengreifen griff Samuel resolut an und ich lag zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Rücken. Mit Thomas Kuster und David Dumelin konnte ich aber noch zwei Gegner im Vormittagsprogramm bezwingen.
Nach dem Mittagessen musste ich mit einem BKSV-Kollegen zusammengreifen. Nach etwa drei Minuten Gangdauer konnte ich auch Gustav Steffen auf den Rücken bringen. Mit einem weiteren Sieg gegen den starken Domenic Schneider machte ich weiter Boden gut und der 101. Kranz war bereits auf sicher. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison wurde ich im letzten Gang gegen Adrian Walther eingeteilt. Nach zwei Begegnungen ohne Resultat zwang ich das Glück diesmal auf meine Seite und ich konnte mir eine weitere 9.75 aufs Notenblatt schreiben lassen.
Mit dem dritten Schlussrang und fünf gewonnenen Gängen war ich sehr zufrieden mit meiner Leistung. Auch die Leistungen der weiteren Seeländer liess sich sehen. Dominik Roth klassierte sich noch im Rang vor mir, Matthieu Burger stellte im letzten Gang um den Kranz, Philipp Roth klassierte sich einen halben Punkt hinter den Kranzrängen und mein Bruder Damian bezwang zwei Kantonalkranzer. Herzliche Gratulation!
Nun stehen noch 10 Tage Vorbereitung an, bevor mit dem Kilchberger Schwinget der Höhepunkt der Saison ansteht. Ich freue mich, ein Teil des tollen Berner Teams zu sein und hoffe, unsere Flagge würdig zu vertreten.
Liebe Grüsse
Florian
2. Rang an meinem 10. Eidgenössischen Anlass
Am Samstag in der früh war es endlich soweit und ich reiste an den Saisonhöhepunkt nach Kilchberg. Als einer der nur 16 Berner war schon nur die Selektion eine Ehre und ich wollte für das Team meine beste Leistung zeigen. Auch waren die Erinnerungen an meine Teilnahme im Jahr 2014 sehr gut, klassierte ich mich doch damals im Rang 3a. Der Einmarsch und die Stimmung bei der Nationalhymne sorgten für Hühnerhaut und feuchte Augen.
Die Einteilung stellte mir für den ersten Gang Mike Müllestein gegenüber. Unsere beiden bisherigen Duelle liegen bereits weit zurück und endeten jeweils gestellt. Nach wenigen Minuten Gangdauer zwickte es mich im Rücken und ich konnte leider nicht mehr wie gewünscht Ziehen. Die sieben Minuten verliefen ohne Resultat und ich ging etwas enttäuscht zurück in die Garderobe. Im zweiten Gang gegen Erich Fankhauser waren die Schmerzen im Rücken leider noch stärker und ich fand auch gegen Ihn kein Rezept. So musste im dritten Gang unbedingt ein Sieg her. Gegen Adrian Steinauer stellte ich bereits am ESAF in Zug und wusste daher, dass mich keine einfache Aufgabe erwartete. Wie ein Messer, welches mir zwischen die Schulterblätter gerammt wird, fühlte sich mein Rücken bei jedem Zug an. Doch kurz vor Ablauf der Zeit gelang es mir trotzdem noch ihn zu bezwingen.
Die Mittagspause verbrachte ich auf dem Schragen der Physiotherapeuten und mit Schmerzmittel schlucken. Zwischenzeitlich dachte ich sogar daran, den Wettkampf abzubrechen. Ohne grosses Einlaufen trat ich im vierten Gang gegen den Sieger des Innerschweizerischen Schwingfests, Joel Ambühl, an. Wieder verstrichen die Minuten aber kurz vor Schluss gelang es mir, ihn mittels Kopfgriff und Gammen platt auf den Rücken zu werfen. Die Freude war gross und die Schmerzmittel begannen zu wirken. Weiter ging das Nachmittagsprogramm mit Fabian Kindlimann. Gegen den unbequemen Gegner griff ich von Anfang an an und konnte ihn so auch nach etwas mehr als einer Minute bezwingen. Mit einem weiteren Sieg lag nun doch noch ein Spitzenplatz drin. Ich wurde gegen Christian Schuler eingeteilt und wartete am Platzrand, als vor mir Fabian Staudenmann Samir Leuppi bezwang und sich somit sicher im 1. Rang klassierte. Dieser Sieg motivierte mich zusätzlich und ich war bereit für meinen letzten Gang. Wiederum verging die Zeit ohne überzeugende Angriffe von beiden Seiten. Ich fühlte mich aber sehr gut und wusste, dass ich geduldig bleiben musste und so konnte ich nach über sechs Minuten zum entscheidenden Angriff ansetzen und mir eine weitere 10 aufs Notenblatt schreiben lassen. Die Freude war riesig und der 2. Rang Tatsache.
Nach über 35 Minuten im Sägemehl, beendete ich den letzten Wettkampf der Saison mit einer sehr zufriedenstellenden Leistung. Als Belohnung erhielt ich das Rind Charisma, welches wieder zurück an den Züchter Paul Korrodi ging. Besten Dank der Firma Leister für die grosszügige Spende.
Ich gratuliere den drei Siegern ganz herzlich zu diesem Meilenstein, dem Team BKSV zur tollen Mannschaftsleistung, allen voran meinem Seeländer Kollegen Dominik Roth, und allen Teilnehmern zur gezeigten Leistung. Dem OK des Kilchberger-Schwingets danke ich herzlich für die grandiose Organisation in dieser schwierigen Zeit. Ein grosses Dankeschön an das Team BKSV mit allen Betreuern für die tolle Saison, an Andreas Lanz und das ganze Tatkraft-Team für die tolle Planung die harten Trainings und die Behandlung in der Mittagspause in Kilchberg, an das ganze Team Seeland für die gelungene Saison 2021, dem Swiss Olympic Medical Center in Magglingen für die vielen nötigen Behandlungen, Simon Rytz für die schmerzhaften Massagen, meinen Sponsoren für die grossartige Unterstützung, meinen Fans für den tollen Support und natürlich meiner Familie und meiner Frau Bettina für die immer wieder phänomenale Unterstützung.
Schwingergrüsse
Florian