Saisonplanung fürs ESAF-Jahr

Auch ich habe meine Saisonplanung 2019 erstellt. Ich freue mich besonders auf die Teilnahme am Solothurner-Kantonalen Schwingfest in Zuchwil sowie natürlich auf den Saisonhöhepunkt in Zug. 

 

An weiteren Regionalfesten werde ich wie immer spontan teilnehmen.

 

Ich freue mich auf eine weitere Saison im Sägemehl!

 

Liebe Grüsse

Florian

 

Emmentalisches Schwingfest Zäziwil

gegen Reto Fankhauser (Bild: Corinne Burren)
gegen Reto Fankhauser (Bild: Corinne Burren)

Start in die Kranzfestsaison 2019

 

Nachdem ich in den vergangenen Monaten intensiv im Kraftraum und im Schwingkeller trainiert habe freute ich mich, dass nun endlich ernst galt. Nach der Absage des Wislisau-Schwingets fehlte mir aber noch etwas die Wettkampfpraxis und ich wusste, dass ich noch nicht vollkommen bereit war. Zwar startete ich am Hallenschwinget in Büren und am Hallenschwinget Bolligen, doch ist dies nicht ganz mit einem Kranzfest unter freien Himmel zu vergleichen.

 

Mit Kilian Wenger erwartete mich im ersten Gang ein altbekannter Gegner. Wir riskierten beide nicht viel und trennten uns nach 6 Minuten wieder ohne Entscheidung. Nach zwei Siegen ohne Maximalnote gegen Reto Fankhauser und Christian Hadorn konnte ich wieder Boden gut machen. Nach der Mittagspause wurde ich gegen den jungen Thomas Inniger eingeteilt. Um noch ein Wörtchen mit der Entscheidung um den Tagessieg mitzureden musste eine Maximalnote her. Trotz vielseitiger Angriffe von meiner Seite gelang es mir nicht, ihn auch nur in Bedrängnis zu bringen. So wurde bereits der zweite Gestellte auf meinem Notenblatt notiert. Mit einem Plattwurf gegen Jonas Michel und einem abschliessenden Sieg gegen Florian Aellen resultierten schliesslich 57 Punkte auf meinem Notenblatt. Dies reichte zum Rang 4b und zum ersehnten Kranzgewinn. 

 

Nachdem ich mich wieder aufgewärmt hatte, begann bereits die Regeneration. Denn schon am nächsten Sonntag werde ich am Berner Jurassischen Schwingfest wieder in die Hosen steigen. 

 

An dieser Stelle gratuliere ich allen Seeländern zur guten Teamleistung und unserem Teamleader Christian Stucki wünsche ich gute und rasche Genesung!

Absage Berner Jurassisches

Im Verlaufe der letzten Tage bekam ich stetig stärker werdende Kopfschmerzen. Nachdem sich der Verdacht einer hartnäckigen Grippe nicht bestätigt hat, begab ich mich zum Arzt, welcher ein Schleudertrauma diagnostizierte. Somit muss ich mich leider fürs Berner Jurassische Schwingfest in Péry abmelden. 

 

Ich hoffe, dass ich das Training baldmöglichst wieder aufnehmen kann. 

Absage Seeländisches und Mittelländisches

Die Arena in Lyss
Die Arena in Lyss

Liebe Freunde, liebe Schwingerfans

 

Leider muss ich mich auch für das Seeländische Schwingfest vom Sonntag abmelden. Heute wurde ich in der Schulthess Klinik Zürich einer gründlichen Untersuchung unterzogen. Der aktuelle Befund lautet Schleudertrauma und Hirnerschütterung. Daher kann ich leider dieses Jahr zum ersten Mal seit 2004 nicht am Seeländischen teilnehmen. Ich werde meine Kammeraden aber sicher vor Ort unterstützen.

 

Nächste Woche werde ich zwei weitere Tage in Zürich verbringen um die restlichen Abkläungen zu tätigen und bereits mit der Reha zu beginnen.

 

Ich hoffe möglichst bald wieder im Sägemehl stehen zu können, werde mir aber die nötige Zeit für die Heilung nehmen. Ich danke auch allen für die zahlreichen Genesungswünsche!

 

Liebe Schwingergrüsse

Florian

 

Update: Auch auf eine Teilnahme am Mittelländischen Schwingfest in Neuenegg muss ich leider verzichten. Die abschliessenden Untersuchungen in Zürich ergaben, dass ich lediglich an einer leichten Hirnerschütterung und einem leichten Schleudertrauma leiden. Das Ziel ist, am Solothurner Kantonalen Schwingfest in Zuchwil wieder in die Hosen zu steigen. 

Solothurner Kantonal Schwingfest

Familienausflug bei Rückkehr ins Sägemehl

 

Nach fünf langen Wochen durfte ich gestern am Solothurner Kantonal Schwingfest wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Die Vorbereitung war sicherlich nicht optimal, da ich nach meinem Schleudertrauma und der Gehirnerschütterung erst vergangenen Mittwoch das ok der Ärzte erhielt und so nur ein richtiges Schwingtraining absolvieren konnte. Ich fühlte mich aber gut und war seit mehr als zwei Wochen beschwerdefrei. Trotzdem war eine gewisse Unsicherheit dabei, als ich am Morgen nach Zuchwil fuhr. Besonders an diesem Wettkampf war auch, dass mein Bruder Damian der einzige Teamkollege des SK Biel war. Wir wollten beide den zahlreichen Unterstützer aus dem Seeland gute Leistungen zeigen. 

 

Meine Unsicherheit war aber im ersten Gang gegen Nick Alpiger zu stark zu spüren. Schon nach kurzer Gangdauer musste ich mir daher das Sägemehl von den Schultern wischen lassen. Da ich aber keine Schmerzen verspürte, war die Enttäuschung über die Niederlage nicht sehr gross und ich konnte im zweiten Gang gegen Lukas Döbeli voll angreifen. Gegen den jungen Aargauer reichte dies aber leider nicht und ich musste mir eine 9 aufs Notenblatt schreiben lassen. Vor dem Mittag konnte ich schliesslich noch gegen Manuel Hasler mit der Maximalnote gewinnen. So lag ich zur Mittagspause auf Rang 9 mit 27.50 Punkten, genau wie mein Bruder Damian. Für beide waren die Chancen auf einen Kranz also noch intakt. 

 

Nach der Mittagspause griff ich in der Eishalle von Zuchwil mit Samuel Schmid zusammen. Auch ihn konnte ich platt besiegen. Gegen Stephan Studinger fand ich im fünften Gang leider wieder kein Rezept. So waren Damian und ich vor dem letzten Gang beide auf Rang 9 mit 46.25 Punkten. Beide mussten wir also für den begehrten Kranz gewinnen. Damian war zuerst an der Reihe, musste sich aber in der letzten Minute gegen den Teilverbandskranzer Willi Schillig geschlagen geben. Ich versuchte es wenig später gegen Andrj Gerber besser zu machen. Ebenfalls erst kurz vor Schluss konnte ich ihn bezwingen und so meinen ersten Solothurner Kranz gewinnen. 

 

Auf Grund der Verletzungspause bin ich mit meiner Leistung zufrieden und froh, dass ich keine Beschwerden hatte. Ich freue mich auch sehr über die Leistungen meines Bruders, mit etwas mehr Glück wird auch er sich bald seinen ersten Kranz aufsetzten lassen können. Für mich geht es in einer Woche bereits weiter mit dem Bergschwingfest im Schwarzsee.

 

Bis bald!

Florian

Schwarzsee-Schwinget

gegen Lario Kramer (Bild: Corinne Burren)
gegen Lario Kramer (Bild: Corinne Burren)

Ein weiterer Schritt vorwärts am Schwarzsee-Schwinget

 

Nachdem ich mich vom Schwingfest in Zuchwil erholt hatte, freute ich mich auf mein erstes Bergkranzfest in diesem Jahr. Zwar waren die verpassten Trainings und Schwingfeste der vergangenen Wochen noch nicht aufgeholt, doch fühlte ich mich Tag für Tag besser. Bei herrlichem Sonnenschein reiste ich so früh morgens an den Schwarzsee. Im Anschwingen bekam ich es mit Lario Kramer zu tun, welchen ich bisher immer besiegen konnte. Rasch merkte ich aber, dass ein Sieg gegen ihn heute schwierig wird. Mir fehlten das Selbstvertrauen und die Ideen um ihn zu bezwingen. So trennten wir uns nach 6 Minuten ohne Entscheidung. 

 

Im zweiten Gang stand mir Thomas Koch gegenüber. Ich griff etwas überzeugter an als noch im ersten Gang. Nach etwas mehr als zwei Minuten konnte er einer dieser Angriffe auskontern und ich musste mich geschlagen geben. Da ich mich aber nach wie vor fit fühlte, liess ich den Kopf nicht hängen und die Chancen auf meinen 9. Schwarzsee-Kranz waren noch intakt. Mit drei aufeinander folgenden Maximalnoten gegen Quentin Hayoz, Florian Minder und Augustin Brodard lag sogar wieder ein Spitzenplatz drin. Da die Leistungen der ganzen Berner Mannschaft bärenstark waren, mussten um den Kranz diverse Berner-Paarungen gemacht werden. Auch ich bekam es mit Curdin Orlik mit einem Teamkollegen zu tun. Curdin hatte den Kranz bereits auf sicher. Wir beide agierten zu passiv und trennten uns ohne Resultat. So musste ich zum ersten Mal ohne Kranz aus dem Schwarzsee nach Hause reisen. 

 

Die Tatsache das ich langsam wieder etwas überzeugter schwingen kann stimmt mich sehr zuversichtlich. Ich verspüre nach wie vor keine Schmerzen und werde in den nächsten schwingfestfreien Wochen alles daran setzen, um wieder gut in Form zu kommen. Spätestens am Weissenstein Schwinget werde ich wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. 

 

Bis dann

Florian

Weissenstein-Schwinget

Mit Kranz auf dem Kopf und Bielersee im Hintergrund. (Bild: Corinne Burren)
Mit Kranz auf dem Kopf und Bielersee im Hintergrund. (Bild: Corinne Burren)

Zweiter Weissenstein-Kranz

 

Seit dem Schwarzsee Schwinget waren drei Wochen vergangen, in welchen ich gut und intensiv trainieren konnte. Nachdem ich zudem in der letzten Woche mehrere schöne Tage auf dem Bielersee verbracht habe, konnte ich am Samstag erholt auf den Weissenstein reisen. 

 

Mein erster Gegner, Michael Bless, konnte ich vor zehn Jahren am Lichtmess Schwinget zum letzten Mal bezwingen. Seither trennten wir uns mehrere Male ohne Resultat. Nachdem Michael in den ersten Minuten etwas aktiver war, konnte ich ihn am Boden bezwingen. Dieser Startsieg motivierte mich für die weitern Kämpfe und ich wollte im zweiten Gang gegen Dominik Oertig nachdoppeln. Über die ganze Gangdauer agierte ich zu verhalten und ideenlos. Kurz vor Schluss musste ich mir schliesslich das Sägemehl vom Rücken putzen lassen. Der letzte Gegner vor dem Mittag hiess Marcel Kropf. Intensive sechs Minuten brachten aber keinen Sieger hervor und der Gang endete gestellt. Somit musste ich am Nachmittag aufdrehen. 

 

Mit Remo Stalder wartete im vierten Gang ein weiterer Eidgenosse auf mich. Nach etwas mehr als zwei Minuten konnte ich ihn mit einem inneren Hacken auf den Rücken bringen. Auch Reto Leuthard bezwang ich nach kurzer Gangdauer im fünften Gang. Somit brauchte ich einen abschliessenden Sieg gegen Michael Steiner, um mir den Kranz definitiv zu sichern. Mit einem Knietätsch brachte ich Michael zu Boden und konnte ihn dort überdrücken. 

 

Somit resultierten am Abend 57 Punkte auf meinem Notenblatt, was zum 3. Schlussrang reichte. Ich bin mit diesem Resultat sehr zufrieden. Der ganze Tag bereitete mir grosse Freude, was auch an der tollen Berner Mannschaft lag. Ich gratuliere allen zur tollen Leistung! Meinem Seeländer Kollegen Dominik Roth wünsche ich in Zukunft die nötigen „Vierteli“. Denn bereits zum vierten Mal in diesem Jahr verpasste er die Kranzränge um genau diesen viertel Punkt. 

 

Liebe Grüsse und bis nächsten Sonntag auf dem Brünig! 

Brünig-Schwinget

gegen Marco Lussi (Bild: Barbara Loosli)
gegen Marco Lussi (Bild: Barbara Loosli)

Konditionstraining im Regen

 

Bei sehr garstigen Wetterverhältnissen reiste ich gestern früh auf die Brünig Passhöhe. Voller Tatendrang freute ich mich trotzdem sehr auf das spezielle Bergfest. Im ersten Gang griff ich mit René Suppiger zusammen. Mit seiner Griffweise kam ich aber überhaupt nicht klar und ohne grosse Taten von beiden Seiten trennten wir uns nach sechs Minuten wieder. Weiter ging es im Regen gegen Rainer Betschart. Bereits im zweiten Grifffassen konnte ich ihn mit einer Kombination aus Übersprung und links Kurz platt auf den Rücken legen. Mit gestärktem Selbstvertrauen konnte ich anschliessend auch Marco Lussi am Boden bezwingen. 

 

Nach dem Mittag sollte es aber leider nicht mehr so weitergehen. Gegen Marcel Mathis, Marco Fankhauser und Lario Kramer fehlten mir die Ideen und die Überzeugung, weshalb ich schlussendlich im 14. Rang klassiert war. Ich bin mit meiner Leistung sicherlich nicht zufrieden, kann aber aus den Gängen vom Vormittag auch positives mitnehmen. 

 

Dank Dominik Roth gab es aber am Abend doch noch etwas zu feiern. Nachdem meinem Seeländer Kameraden in Vergangenheit immer wieder ein Vierteli fehlte, schwang er gestern sehr überzeugend und war bereits nach fünf Gängen kranzsicher. Bravo Nicu, das hast du dir mehr als verdient!

 

Nächsten Samstag findet auf dem Bözingenberg unser Klubschwinget statt und ich freue mich auf zahlreiche Zuschauer!

 

Bis dann! 

Florian

Bernisch-Kantonales Schwingfest

gegen Richard Tschanz (Bild: Corinne Burren)
gegen Richard Tschanz (Bild: Corinne Burren)

Missglückte Hauptprobe

 

Auf Grund einer kleinen Verletzung an der Hand, welche ich mir auf dem Brünig zugezogen habe, musste ich schweren Herzens auf das Heimfest auf dem Bözingenberg verzichten. Die Heilung verlief aber gut, so dass ich letzten Sonntag zuversichtlich nach Münsingen reiste.

 

Mit einem Gestellten gegen Martin Rolli startete ich zwar nicht optimal ins Fest, doch war noch alles offen.  Mit zwei Siegen am Vormittag gegen Ivan Camenzind und Richard Tschanz konnte ich den Anschluss an die Spitze wahren und war motiviert für die zweite Tageshälfte. 

 

Nach dem Mittag erwartete mich der Oberländer Eidgenosse Niklaus Zenger. Meine Ideen und Pläne, welche ich vor dem Gang hatte, konnte ich aber leider nicht umsetzten und agierte zu verhalten. Ein Gestellter mit der Note 8.75 war die Folge. So mussten also zum Schluss noch zwei Siege her. Gegen Andy Mösching gelang mir dies im fünften Gang nach relativ kurzer Gangdauer. Zum Schluss hiess mein Gegner Florian Aellen. Mein Problem war leider das selbe wie bereits im ersten und im vierten Gang. Ich konnte meine Schwünge nicht durchziehen und musste mir den dritten Strich auf mein Notenblatt notieren lassen. So fehlte mir zum Schluss ein viertel Punkt für den Kranz. 

 

Die Enttäuschung über meine Leistung war gross. Die Freude über den starken Auftritt meines Burders Damian war aber noch grösser. Dass er den Wettkampf als bester "Nicht-Kranzer" abschloss macht mich sehr stolz. Nochmals herzliche Gratulation!

 

Nun beginnt der Weg nach Zug. Ich freue mich riesig auf meinen fünften ESAF-Auftritt und setze nun alles daran um gut vorbereitet und ausgeruht nach Zug zu reisen.

 

Liebe Grüsse

Florian

Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest

(Bild: Barbara Loosli)
(Bild: Barbara Loosli)

Achterbahn der Gefühle bei fünfter ESAF-Teilnahme

 

Nach dem dürftigen Auftritt am Bernisch Kantonalen Schwingfest in Münsingen stiegen die Freude und auch die Nervosität auf die fünfte Teilnahme an einem Eidgenössischen Schwingfest von Tag zu Tag. In den letzten zwei Wochen vor dem grossen Saisonhighlight konnte ich beschwerdefrei trainieren und mich so optimal vorbereiten. 

 

Bereits am Freitag Mittag startete ich meine Reise in die Zentralschweiz. Nach einer gemütlichen Fahrt mit meinem Bruder Damian in Zug angekommen, galt es das Material in der Garderobe und in der Unterkunft zu deponieren und einzurichten. Auch ein kurzes Schnuppern der Atmosphäre in der Arena lag noch drin. Die Vorfreude war riesig.  

 

Tag 1

Um 04.50 Uhr klingelte der Wecker und die Anspannung stieg stetig an. Nach kurzer Fahrt mit dem Fahrrad zur Garderobe wurde gemeinsam mit den anderen Bernern gefrühstückt. Nach einem guten Aufwärmen und dem imposanten Einmarsch folgte bereits der erste Gang. Gegen Tobias Krähenbühl startete ich mit einem Plattwurf optimal in den Wettkampf. Vor dem Mittag wartete mit Armon Orlik einer der Topfavoriten auf den Königstitel auf mich. Nach einer guten Chance meinerseits, ging der Sieg aber 90 Sekunden vor Ablauf der Zeit an Armon. Trotz der Niederlage war ich mit der gezeigten Leistung am Vormittag zufrieden und motivierte mich für die kommenden Gänge. Am Nachmittag verlor ich leider etwas den Fokus und musste die beiden Gegner Marco Rohrer und Adrian Steinauer stellen. Mit einem einzigen Sieg am ersten Tag war ich nicht zufrieden und wusste, dass ich am Sonntag meine Leistung steigern muss, um das Ziel vom zweiten Eidgenössischen Kranz noch erreichen zu können. Ich versuchte den enttäuschenden Nachmittag zu vergessen und nach vorne zu blicken.

 

Tag 2

Nachdem ich rund acht Stunden gut geschlafen hatte, startete ich angespannt und motiviert in den zweiten Wettkampftag. Die Ausgangslage war klar, ich musste angreifen und hatte nichts zu verlieren. In Gang 5 traf ich zum ersten Mal auf Roger Bürli und konnte diesen bereits im zweiten Zusammengreifen bezwingen. Auch gegen Ueli Rohrer kam ich nach kurzer Gangdauer zur dritten Maximalnote. Im siebten Gang reichte ich Alex Schuler die Hand. Beide hatten wir eine ähnliche Ausgangslage und wir agierten recht passiv. Die Folge war ein weiterer Gestellter. Vor dem achten Gang wusste ich, dass ein Sieg her muss. Mit Shane Dändliker erwartete mich ein starker Nordostschweizer. Etwa nach drei Minuten erwischte mich Shane unglücklich am Kopf, so dass mir kurz schwarz vor Augen wurde. Trotzdem wollte und konnte ich den Gang fortsetzten und ihn nach einer weiteren Minute platt bezwingen. Der zweite Eidgenössische Kranz war Tatsache, die Freude riesig und die Tränen flossen. 

 

Nach einigen Minuten der Erholung stand mein Seeländer Kollege Dominik Roth im Einsatz. Genau wie ich musste auch bei ihm für den Kranzgewinn ein Sieg her. Doch bereits nach wenigen Sekunden platzte leider sein Traum und ich versuchte ihn zu trösten. Auch mir ging seine Niederlage sehr nahe, hatte er doch über die zwei Tage eine hervorragende Leistung gezeigt. Sein Kranzgewinn wäre hochverdient gewesen. Lieber Nicu, ich weiss wie es ist den Kranz am ESAF zu verpassen. Von allen Seiten hört man Sprüche wie "du bist ja noch jung" oder "Kopf hoch". Diese nett gemeinten Worte helfen in der Regel nicht den Schmerz über den verpassten Kranz zu lindern. Trotzdem, sei stolz auf das Erreichte und arbeite so weiter wie bisher. Ich glaube an dich! Noch bevor die Tränen der Enttäuschung getrocknet waren, startete der Schlussgang mit Christian Stucki und Joel Wicki. Als Teamkollege durfte ich diesen Gang hautnah vom Platzrand miterleben. Als Chrigu im zweiten Zusammengreifen sich und unserem Berner-Team den Königstitel sicherte, brachen die Dämme ein weiteres Mal. Ich hatte die Ehre den frischgebackenen König gemeinsam mit Philipp Roth in die Höhe zu stemmen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Was danach auf und vor der Berner-Tribüne abging, war unglaublich und unvergesslich. Mit der Rangverkündigung und der Krönung des neuen Königs und der Kranzgewinner ging der offizielle Teil in der Arena zu Ende. Nach dem Fussmarsch in den Gabentempel und vielen Gratulationen später durfte ich die wunderbaren Preise bestaunen. Ich habe mir schliesslich einen Tisch und einen Eckbank vom Eckbank-Center Bieri in Cham ausgesucht. Herzlichen Dank für die tolle Ehrengabe. Anschliessend ging es ins Zelt „Stanserhorn“ wo die Berner-Party bereits am laufen war. Besten Dank den Berner Raiffeisenbanken für die tolle Feier, welche wir Schwinger gemeinsam mit hunderten Leuten feiern durften. 

 

Am Montag Abend wurde in Lengnau weitergefeiert. Die Delegation aus dem Seeland wurde offiziell empfangen und gefeiert. Es war schön zu sehen, wie viele Menschen wegen uns angereist waren. Am Dienstag ging es am grossen Königsempfang in Lyss weiter. Zusammen mit den anderen Berner Kranzgewinner durfte ich am Umzug teilnehmen und durch die eindrückliche Menschenmenge laufen. Ich freute mich über die zahlreichen bekannten Gesichter. Nun konnte ich mich ein weinig erholen und war heute bereits wieder auf dem Eis im Einsatz. 

 

Zum Schluss gratuliere ich dem ganzen Berner-Team für die grossartige Leistung mit vielen Kränzen. Speziell natürlich meinem Teamkollegen und neuem Schwingerkönig Christian Stucki. Den Titel hast du dir enorm verdient! Auch unserem jüngsten Seeländer Mathieu Burger gratuliere ich zu seiner unglaublich starken Leistung an seinem ersten ESAF. Sagenhaft was du im Alter von 17 Jahren geleistet hast. Dem Betreuerteam des BKSV danke ich ganz herzlich für die umfassende Unterstützung. Eindrücklich was alles für uns gemacht wurde, ohne euch wären wir nicht da wo wir sind! Auch meinen Sponsoren Haushaltsgeräte Aarberg, W. Hügli Elektro AG, Arseli Merino und Söhne AG, AXA Hauptagentur Lyss, Autobahn-Garage Zwahlen & Wieser AG und Carrosserie J. Känel Aarberg danke ich für die Unterstützung, sie standen während der ganzen schwierigen Saison hinter mir. Der Dank geht auch an meine Freundin Bettina, die Familie und mein ganzes Umfeld. Es war nicht immer einfach mit mir in dieser Saison. Schön zu wissen wie viele Leute hinter mir stehen.

 

Dankbare Grüsse

Florian